Projektleitung und Ansprechpartnerin ist Kathrin Lichtenauer, für das Projekt erreichbar unter allevoegel@lbv.de.
Dass Naturbeobachten das Wohlbefinden fördert, ist den meisten von uns LBV-Mitgliedern schon klar. Warum sonst würden so viele Freude am Draußensein, am Biotope-Pflegen, Kröten sammeln oder Uhus verhören haben? Den vorwiegend älteren BewohnerInnen vollstationärer Pflegeeinrichtungen ist der Aufenthalt in der Natur meist nicht mehr möglich. Um auch hier zumindest Naturbeobachtung zu ermöglichen, hat der LBV in Zusammenarbeit mit den Pflegekassen ein neues und innovatives Projekt entwickelt.
„Alle Vögel sind schon da“ ist eine Präventionsmaßnahme, bei der in Seniorenheimen Vogelfutterstationen aufgestellt werden, gebäudenah an Stellen, die von vielen BewohnerInnen eingesehen werden können. Am besten vor einem Aufenthaltsraum oder dem Café, denn dort können an dem sogenannten Vogelfenster auch Bildungsmaterialien ausgelegt werden, mit Hilfe derer die BewohnerInnen dann auch die Vögel bestimmen können.
Hier stehen Faltblätter mit den häufigsten Gartenvögeln, Poster oder auch ein eigens für diese Zielgruppe entwickeltes Bestimmungsbuch zur Verfügung. Außerdem regen verschiedene Plüschvögel, die auf Knopfdruck die entsprechende Vogelstimme hören lassen, auch die anderen Sinne an. Verbunden ist dies mit einem großen Engagement der zuständigen BetreuungsassistentInnen, die das „Vogelthema“ auch in das Beschäftigungsprogramm mit aufnehmen.
Es gibt einen Präventionsleitfaden, der für alle Pflegekassen die Kriterien für die Leistungen zur Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen festlegt. Drei der dort aufgeführten fünf Handlungsfelder werden durch das LBV-Projekt abgedeckt:
Die Förderung der Mobilität (eine hundertjährige Bewohnerin in einem der Heime geht zum Beispiel jeden Tag von ihrem Zimmer ein Stockwerk nach unten zum Vogelfenster), die Förderung der geistigen Ressourcen (welcher Vogel ist das? Habe ich diesen Vogel gestern auch schon gesehen?) und die Förderung des Wohlbefindens (weil Naturbeobachtung einfach gut tut....).
Ob diese drei Ziele auch erreicht wurden, war Gegenstand einer wissenschaftlichen Begleitstudie, die während den ersten drei Pilotprojektjahren von der Uni Eichstätt-Ingolstadt durchgeführt wurde. Dabei haben 76 Heime aus dieser ersten Förderphase an einer umfangreichen Befragung teilgenommen. Es wurden Fragebögen von mehr als 1500 Bewohner*innen und von über 300 Mitarbeitende ausgewertet.
Daran anschließend konnten in einer zweiten Förderphase 60 Heime mit Futterstationen und Beschäftigungsmaterialien ausgestattet werden. Und nun dürfen wir in den nächsten zwei Jahren jeweils 80 Heime besuchen. Eine Bewerbung ist jederzeit möglich. Die Bewerbung erfolgt direkt online über die Projekt-Homepage www.lbv.de/allevoegel, auch ein Bewerbungs-pdf zum download steht bereit.
Weitere Infos im Projektflyer
Kathrin Lichtenauer