Ansprechpartner:
Walter Wintersberger, Peterbauerweg 51, 83646 Wackersberg, Tel. 08041 / 796926, Walter.Wintersberger@lbv.de
Treffen der Fledermaus-Gruppe:
in unregelmäßigen Abständen nach Bedarf bzw. aktuellem Anlass
Zielsetzung:
Schutz unserer heimischen Fledermausarten
Tätigkeiten:
Fledermäuse am Golfplatz Bad Tölz!
Der Golfplatz in Bad Tölz mit seiner vielfältigen Struktur aus Bäumen, Büschen, Blühpflanzen, Rasen und auch Wasserflächen bietet für Fledermäuse ein gut geeignetes Habitat. Eine Untersuchung mit dem Batcorder, der es erlaubt anhand von aufgezeichneten Fledermausrufen die vorkommenden Arten zu bestimmen, erbrachte letztes Jahr schon den Nachweis von neun verschiedenen Arten.
Dieses Jahr wurde die Untersuchung noch etwas verfeinert, um festzustellen, welche Bereiche des Golfplatzes besonders attraktiv für bestimmte Fledermausarten sind. Dazu war der Batcorder über drei Wochen hinweg an verschiedenen Standorten auf dem Golfplatz positioniert.
Es wurden rund 8500 Rufsequenzen aufgezeichnet und eine erste Auswertung zeigte auch dieses Jahr wieder ähnlich viele Arten wie im letzten Jahr, darunter die Mopsfledermaus, die Nordfledermaus
und der Große Abendsegler.
Martin Held
Fledermäuse am Haus
Jedes Jahr kommen die Zwergfledermäuse
in ihr Quartier in Weidach zurück um ihre Jungen aufzuziehen. Es befindet sich hinter einer Holzverschalung im Giebelbereich eines Hauses. Durch die lange Trockenheit 2018 waren sie sehr
erfolgreich bei der Jungenaufzucht. Das Quartier wird in der Datenbank der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Südbayern geführt. Um die Datenbank aktuell zu halten werden regelmäßige
Ausflugszählungen durchgeführt. Am 4.7.18 wurde heuer mit 128 Ausflügen der höchste Wert registriert. Das ist sehr erfreulich und der Fledermauskot liefert nebenbei kostenlosen Blumendünger.
Hans Buxbaum
Fledermäuse in Kuhställen
Das Landesamt für Umwelt führte ein Projekt zur Untersuchung der Fledermausaktivitäten in Kuhställen durch. Neben den Fledermausrufen wurden viele Details zu den Kuhställen erfasst, z.B. Art der Einstreu, Menge der Fliegen im Stall, Temperatur und anderes mehr. Ziel des Projekts war herauszufinden, welchen Einfluss diese Eigenschaften auf die Fledermäuse haben. Wir lieferten Daten aus einem Kuhstall in Bairawies und sind nun gespannt auf das Ergebnis der Studie im Frühjahr 2019.
Martin Held
Fledermäuse im Isartal
Letztes Jahr hatte eine Katze in Grünwald eine Kleine Hufeisennase erbeutet, so lag die Vermutung nahe, dass im Isartal südlich von München auch ein Winterquartier dieser seltenen Fledermausart
versteckt sein könnte.
Zusammen mit Bernadette Wimmer vom LBV Garmisch-Partenkirchen/ Weiheim-Schongau stellten wir Batcorder auf. Im Isarhochufer gibt es noch verschiedene Stollen und Bunker, die sich als
Fledermausquartier eignen würden. Die Batcorder zeichneten dort einige Fledermausrufe auf, auch von einer Fransenfledermaus. Die kleine Hufeisennase wurde bis jetzt im Isartal aber noch nicht
entdeckt.
Martin Held
Fledermäuse im Geretsrieder Waldpark
Der Waldpark ist ein Stückchen Natur mitten in Geretsried, ein naturnah gestalteter Park mit Spielplatz und Spazierwegen.
In vier warmen Nächten im Juli hatten wir den Batcorder dort aufgestellt. Als Ergebnis konnten wir nachweisen, dass die ganze Nacht über ununterbrochen Fledermäuse unterwegs waren. Fast alle
waren Zwergfledermäuse. Auch wenn diese Art keine Seltenheit ist, ist es schön zu sehen, dass auch mitten in der Stadt so viele davon unterwegs sind.
Martin Held
Fledermauskästen als Ausgleichsmaßnahme
Als Ausgleich für den Wegfall von Biotopen
müssen Bauherren häufig Fledermauskästen
aufhängen und warten.
Gegen ein entsprechendes Entgelt übernimmt
der LBV diese Arbeiten. Auch 2018 waren Hans Buxbaum und Werner Harant wieder unterwegs, um diese Arbeiten durch zu führen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle!
Sabine Tappertzhofen
Siehe auch Pressebericht Fledermäuse sollen im Geretsrieder Stadtwald ein Zuhause finden, Münchner Merkur, 05.11.2018
Die LBV Kreisgruppe Bad Tölz/Wolfratshausen verfügt seit 2015 über einen eigenen Batcorder. Dieses Jahr war der Batcorder u.a. im Einsatz, um zu untersuchen, welche Fledermäuse in Gelting und Geretsried in dem Gebiet aktiv sind, in dem wir schon seit einigen Jahren Fledermauskästen aufgehängt haben. Dabei konnten wir sieben verschiedene Arten nachweisen: Zwergfledermaus, Mopsfledermaus, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Großes Mausohr, Großer Abendsegler und Nordfledermaus.
Lesen Sie dazu auch den Artikel über den Ruf der Fledermäuse.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit zum Schutz der Fledermäuse lag im vergangenen Jahr im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Fledermausberatung.
So beteiligten wir uns Ende August mit einer Veranstaltung an der europäischen Batnight. Nach umfangreicher Presseberichterstattung über die faszinierenden aber auch gefährdeten Kobolde der Nacht nahmen mehr als 50 Interessierte an unserer Fledermausführung am Tölzer Stausee teil. Neben weiteren Führungen und Vorträgen konnten verletzte bzw. geschwächte Fledermäuse erfolgreich versorgt und wieder in die Freiheit entlassen werden. In Fortführung des Projektes aus 2015 wurden weitere Kirchen auf Fledermausbestände kontrolliert. Sehr gerne haben wir die Stiftung Nantesbuch und die Stadt Wolfratshausen beratend unterstützt, um im Rahmen von Gebäudesanierungen neue Fledermausquartiere zu schaffen. Martin Held war zur Feststellung von Fledermausbeständen in Bad Heilbrunn und Benediktbeuern mit unserem Batcorder im Einsatz.
Für unseren Landkreis selten und sehr interessant ist der eindeutige Nachweis der Mopsfledermaus in Bad Heilbrunn.
Werner Harant, Hans Buxbaum und Rolf Reisinger haben wie in den Vorjahren ca. 40 Fledermauskästen in Geretsried und Gelting kontrolliert bzw. gereinigt.
Sehr erfreut waren wir bei den Ausflugszählungen an den drei bekannten Wochenstuben über die weiter ansteigenden Bestandszahlen der Kleinen Hufeisennase. Wolfgang Zillig und Britta Höwer unterstützen Bernadette Wimmer bei einem Forschungsprojekt, um die Kenntnisse über die Verbreitung und Reproduktionsgebiete der Kleinen Hufeisennase in Bayern weiter zu verbessern. Sie sehen, ein breites und sehrinteressantes Betätigungsfeld, bei dem wir uns über neue Mitstreiter im Fledermausschutz sehr freuen würden.
Im Laufe des Jahres 2015 wurden die Fledermäuse in den Kirchen des Landkreises erfasst und der folgende Projektbericht erstellt:
Lesen Sie auch die Berichte über
Im Rahmen eines Artenhilfsprogramms des LfU für die Kleine Hufeisennase wurden bereits im August 2013 ca. 10 kleine Hufeisennasen in der Kirche in Fischbach festgestellt. Jahreszeitlich war es jedoch nicht mehr feststellbar, ob es sich um eine eigenständige kleine Wochenstube oder um ein Ausweichquartier der Fledermauskolonie der nahe gelegenen Kirche in Oberbuchen handelte. Bei einem Kontrollgang im Frühjahr 2014 konnten dann eindeutig Jungtiere festgestellt und unsere Hoffnung auf eine dritte Wochenstube dieser äußerst seltenen Fledermausart in unserem Landkreis bestätigt werden.
Beflügelt durch diese so erfreuliche Entdeckung werden wir in 2015 im Rahmen eines von bayerischen Naturschutzfonds finanzierten Projektes voraussichtlich 40 – 50 Kirchen und Kapellen auf Fledermausbestände kontrollieren. So können besetzte Fledermausquartiere langfristig betreut und geschützt werden.
Neben der Versorgung von verletzten bzw. geschwächten Fledermäusen, der Beratung von Quartierbesitzern sowie Aufklärungsarbeit durch Vorträge und Führungen wurden im Rahmen einer angeordneten Ausgleichsmaßnahme für ein beantragtes Bauvorhaben im Auftrag der Firma Tyczka im Geretsrieder Wald 30 verschiedenartige Fledermauskästen angebracht, die künftig jährlich zu kontrollieren und reinigen sind.
Über neue Mitstreiter im Fledermausschutz würden wir uns sehr freuen.
Beratung und Hilfe konnten wir sowohl bei verletzten oder verirrten Tieren bieten, aber auch bei während des Winterschlafs aufgefundenen Fledermäusen (so bei Rauhhautfledermäusen in einem Brennholzstapel).
Öffentlichkeitsarbeit:
Wir organisierten einen Vortrag über die Lebensweise und Schutz von Fledermäusen und mehrere Fledermausführungen.
Im Rahmen der eigenen Weiterbildung waren einige IG-Mitlgieder an der südbayerischen Fledermaustagung vertreten.
Fledermauskasten-Kontrolle:
Hier sind auch immer wieder Siebenschläfer anzutreffen. Manche Kästen, die für eine Ausgleichsmaßnahme bei Gelting installiert sind, mussten umgehängt werden, weil sie zugewachsen waren.
Kleine Hufeisennase:
Diese sehr seltene Art kommt mit Wochenstuben in den Kirchen Jachenau und Oberbuchen vor, in beiden konnte eine stabile bzw. leicht ansteigende Population verzeichnet werden. Außerdem gelangen
weitere Nachweise in einer Kirche und in Klufthöhlen am Kochelsee, sowie nahe der Landkreisgrenze im Landkreis Weilheim.
Weitere Neufunde dieser Art wurden bei Erhebungen des LfU gemacht.
Teilnahme an der Jahrestagung der südbayerischen Koordinationsstelle für Fledermausschutz
Neben sehr interessanten Fachvorträgen konnte in den Pausen Erfahrungen und Praxisbeispiele im Fledermausschutz ausgetauscht werden. Sehr gefreut hat uns natürlich, dass unsere Entdeckung des Wochenstubenquartiers der äußerst seltenen kleinen Hufeisennase in Oberbuchen als eines der Highlightes im bayerischen Fledermausschutz aus 2011 vorgestellt wurde.
Fledermausvortrag in Bad Tölz mit anschließender Exkursion
Treffen mit der Koordinationsstelle Fledermausschutz
Mit Eva Kriner, für unseren Landkreis zuständige Mitarbeiterin der Koordinationsstelle für Fledermausschutz, wurden bei einem Treffen die Aktivitäten für 2012 besprochen.
Tölzer Rosentage
Um die Öffentlichkeit über die Biologie der Fledermäuse, deren Gefährdungsursachen und Möglichkeiten zum Fledermausschutz zu informieren, wurde wie im Vorjahr zu den Tölzer Rosentagen eine Ausstellung gezeigt. Den vielen interessierten Besuchern konnten wir Fragen beantworten, Informationsmaterial zur Verfügung stellen und auch wieder neue Quartiermeldungen entgegennehmen.
Ausstellungen
Die LBV-Fledermaus-Ausstellung wurde an der Realschule Schlehdorf, den Schulen Hohenburg, den Gymnasien Icking und Bad Tölz sowie der Realschule Wolfratshausen präsentiert.
Fortbildung „Quartierskontrolle“
Von Bernadette Wimmer und Pater Geißinger wurden wir in die Quartierkontrolle großer Dachböden eingeführt.
Eigene Erhebungen
Bei unseren Untersuchungen werden wir immer wieder von Bernadette Wimmer untertützt, Fledermausexpertin aus Garmisch-Partenkirchen – vielen Dank an dieser Stelle!
Fledermaushilfe und Beratung
Im Juni erreichte uns ein Hilferuf aus der Förderschule in Geretsried. In einem Klassenzimmer wurden mehrere tote Fledermäuse gefunden. Die Schüler entdeckten dann hinter einer Heizungsverkleidung noch weitere Fledermäuse, die offensichtlich vor den Pfingstferien durch ein gekipptes Fenster in den Raum eingeflogen und dann über zwei Wochen eingesperrt waren. Mit Hilfe der Fähigkeit in Lethargie (drastische Absenkung des Stoffwechsels zur Energieeinsparung) zu verfallen, konnten die 12 geborgenen Zwergfledermäuse zwar überleben, waren aber in einem sehr geschwächten und abgemagerten Zustand. Nach der Erstversorgung mit Wasser dauerte es eine Weile und brauchte viel Geduld, bis die Fledermauszwergchen kapierten, dass die dargereichten und immer wieder um die Schnauze geführten kleinen Mehlwürmer zum verspeisen gedacht sind. Leider waren einige so geschwächt, dass letztendlich nur fünf Fledermauspatienten wieder absolut fit in die Freiheit entlassen werden konnten. Vorher diente unser abgedunkeltes Wohnzimmer als Flugschule und eine aufgehängte Wolldecke als Landeplatz.
In unserer Geschäftsstelle gehen auch immer mal wieder Hilferufe ein, dass Fledermausquartiere an Gebäuden hinsichtlich der Kothinterlassenschaften stören oder Bedenken bestehen, dass durch diese Krankheiten übertragen werden könnten. In zwei Beratungen konnten diese Bedenken ausgeräumt und Lösungen gefunden werden, die auch künftig ein einträchtiges Miteinander zwischen Mensch und Fledermaus ermöglichen.
Sie sehen, die Tätigkeiten im Fledermausschutz sind sehr vielfältig und über neue Mitstreiter würde sich unsere aus bisher ca. 10 Leuten bestehende Fledermausgruppe sehr freuen. Fachliteratur
ist vorhanden und die Unterstützung durch ein bestehendes Netzwerk erfahrener Fledermausschützer gegeben.
Walter Wintersberger