Entlang der Isar wachsen seltene Pflanzenarten mit besonderen Ansprüchen an ihren Lebensraum. Einst wurden sie mit dem Wasser der Isar aus den Alpen hier hertransportiert und haben sich wie Pioniere als erstes auf den Kiesbänken und in den Auen angesiedelt und verbreitet.
Mit dem Bau des Sylvensteinspeichers und dem Walchenseekraftwerk fließt immer weniger Wasser die Isar runter und der Fluss hat nicht mehr die Kraft, die Kiesbänke umzulagern und die für Orchideen, Enziane und Steinbrecharten notwendigen trockenen oder mageren Lebensräume neu zu schaffen. Offene Kiesbänke wachsen mit Weiden zu und in den Auen wird die Gras- und Strauchschicht dichter, so dass zarte Pflänzchen wie die Frühlings-Küchenschelle oder die Spinnen-Ragwurz kaum noch Luft und Licht bekommen.
Doch an einigen Stellen gibt es sie noch und Flächen wie Kiefern-Schneeheide-Wälder bieten Potential, dass sich die empfindlichen Arten wieder ausbreiten können.
Das auf drei Jahre befristete Projekt „Kiesbankpioniere an der Isar zwischen Bad Tölz und Icking“ (2023-2026) fokussiert sich maßgeblich auf drei Bereiche: die Weidacher Au bei Wolfratshausen, die Pupplinger Au und die Königsdorfer Au südlich Malerwinkel. Darüber hinaus können entlang der Isar zwischen Icking und Bad Tölz weitere Flächen in Frage kommen, auf denen ebenfalls seltene Arten vorkommen oder zukünftig als Maßnahme angesiedelt werden.
Mit dem Projekt will der LBV kleine Restpopulationen stark bedrohter Arten erhalten und ihre Entwicklung fördern. Nach einer eingehenden Bestandserfassung soll neben einer Pinzetten- und Biotoppflege ein langfristiges Pflegemanagement entwickelt werden. Umweltbildung und die Aufklärung der Öffentlichkeit dürfen natürlich nicht fehlen.
Das Projekt „Kiesbankpioniere an der Isar zwischen Bad Tölz und Icking“ wird gefördert durch die