Franz Breit: Franz_Breit@t-online.de
Am 20. August trafen wir uns am Spätnachmittag im Spatenbräufilz, um die LBV-Grundstücke botanisch zu erfassen.
Insgesamt konnten 75 Pflanzenarten notiert werden, darunter auch seltene wie der Lungenenzian, die Strauchbirke und die Rosmarinheide.
Da zu dieser Zeit gerade Pilzsaison war, wurden auch die dort vorkommenden Großpilze erfasst. Bei den meisten Kartierungen werden Pilze leider außen vorgelassen, aber gerade Moore mit ihrem sauren Milieu beherbergen eine große Anzahl von Arten, die nur hier vorkommen.
An diesem Tag konnten 8 Großpilzarten notiert werden. Neben Birkenpilz und Fichtenreizger, die jedem Pilzsammler geläufig sind, fanden sich auch Raritäten wie der Gelbe Graustieltäubling, ein Birkensymbiont mit nordischer Verbreitung, der in Oberbayern nur extrem selten anzutreffen ist. Eine weitere Rarität ist der dort vorkommende Apfeltäubling, der in Silikatgebieten oft als Massenpilz auftritt, aber in Gegenden mit Kalkböden auf Moore beschränkt ist. Der Nordische Milchling, auch Blaureizger genannt, ist ebenfalls eine Seltenheit und auf Moore angewiesen. Gleichfalls sehr selten ist der Sandröhrling, auch Hirsepilz genannt, für den bezüglich des Standorts das gleiche wie für den Apfeltäubling gilt. Der Rotbraune Scheidenstreifling, ein essbarer Pilz, der zu den Knollenblätterpilzen gehört, kommt in Birkenmooren sehr häufig vor.
Jeder, der Pilze sammelt, sollte unbedingt den Spitzgebuckelten Raukopf kennen, ein tödlich giftiger, zu den Schleierlingen gehörender Pilz, in den oberbayrischen Mooren sehr häufig.
Eine neunte Art wurde beim Abrechen der Streu entdeckt: Der aus Australien bzw. Neuseeland eingewanderte Tintenfischpilz. Erstmals um 1920 in den Vogesen gefunden, breitete er sich von dort in alle Richtungen aus und ist seit etwa 1970 auch im Landkreis heimisch. Er ist nicht auf Moore angewiesen, sondern in den verschiedenen Biotopen zu finden.
Im Jahr 2013 wurde für den Burgberg bei Schloss Hohenburg, Gemeinde Lenggries, eine Bestandsliste der dort vorkommenden Pflanzenarten erstellt. Dazu waren Franz Breit und Heribert Zintl am 28. Mai und am 24. September vor Ort, um die Pflanzen zu kartieren.
Die noch vorhandenen Fragmente der Burg liegen in einem aufgelichteten Wald. Es konnten 97 Pflanzenarten (einschließlich Bäume und Sträucher) aufgefunden werden, darunter auch seltene Orchideen wie die Nestwurz, das Weiße und das Schwertblättrige Waldvögelein und die Breitblättrige Stendelwurz. Türkenbund und Leberblümchen – ebenfalls geschützt – sind bei uns glücklicherweise auch anderswo noch oft anzutreffen.
Insgesamt 8 Farnarten konnten von uns aufgefunden werden, darunter auch der seltene und geschützte Gelappte Schildfarn. Vor allem in den Mauerritzen der Burgruine haben sich viele Farne angesiedelt, wie die Mauerraute und der Braunstielige Streifenfarn.
Auf dem Königsdorfer Trockenhang wurde von Anfang Mai bis Mitte Juli bei vier Begehungen mit Franz Breit und anderen Interessenten eine Bestandsaufnahme der dort vorkommenden Pflanzen erstellt.
Dabei wurden insgesamt ca. 160 verschiedene Pflanzen ausfindig gemacht.
Franz Breit