Hilfe für den Flussuferläufer an der Isar

Der LBV hat 2016 durch ein Monitoring des Flussuferläufers an der oberen Isar zwischen Lenggries und Wolfratshausen wertvolle Ergebnisse erhalten. Das Monitoring, das im Rahmen des Hotspot-Projekts „Alpenflusslandschaften“ über einen Aufstockungsantrag finanziert wurde, wurde von Dr. Sabine Tappertzhofen durchgeführt. Durch die Finanzierung aus dem Projekt konnten mehr als 200 Beobachtungsstunden zur Feststellung von Revieren, Brutpaaren und Jungvögeln geleistet werden. In der Brutsaison konnten insgesamt sieben Reviere, vier Bruten und zehn Jungvögel im untersuchten Abschnitt nachgewiesen werden. Besonders auffällig war, dass zahlreiche potenzielle Brutplätze 2016 nicht besetzt waren. Die Zahl der festgestellten Bruten hat sich gegenüber den Vorjahren leicht verringert. Im Rahmen des Monitorings 2016 wurde für den untersuchten Abschnitt ein Schutzkonzept erarbeitet.

Flussuferläufer-Altvogel mit nicht flüggem Jungvogel, Foto: Fabian Unger
Flussuferläufer-Altvogel mit nicht flüggem Jungvogel, © Fabian Unger

Der Flussuferläufer, der auf der Roten Liste von Bayern als „Vom Aussterben bedroht“ eingestuft ist, wird vor allem durch den Verlust seines Kies-Lebensraums durch wasserwirtschaftliche Eingriffe (Flussbegradigungen, Hochwasserschutzanlagen, Wasserkraftnutzung o.ä.) gefährdet. Störungen durch menschliche Aktivitäten während der Revierbesetzung und am Brutplatz sind für das Überleben der Art an der Isar ebenfalls sehr problematisch.

 

Um die Art besser zu schützen und Störungen zu minimieren, werden jedes Jahr Brutplätze frühzeitig als Vogelbrutstätten ausgewiesen und mit Hinweisschildern versehen. Die markierten Kiesbänke und Kiesinseln dürfen nicht betreten werden.

 

Die Hilfe für den Flussuferläufer wird auch nach Abschluss des Hotspot-Projekts im März 2021 weitergeführt. Die Finanzierung hierfür kommt vom Landesamt für Umwelt (LfU). Ein Artenhilfprogramm (AHP) „Kiesbankbrüter“ ist geplant.