10 Jahre Moorrenaturierung - Festakt im Eglinger Filz

Am Sonntag, den 29. September 2013, fand unser Festakt im Moor statt.

Dazu ein Bericht von Birgit Weis, Gebietsbetreuerin für Moore und Isar im Tölzer Land:

Begrüßung durch Biber

Am Sonntagmorgen war es nun endlich so weit. Das große Moorfest sollte stattfinden.

 

Die Wettervorhersage war "halbscharig". Hoffentlich würden alle Gäste im Zelt Platz haben, hoffentlich würden die intensiven Vorbereitungen nun gut in die Tat umgesetzt werden können. Mehr als 20 ehrenamtliche LBV-Aktive, der Kreisgruppenvorstand und die beiden Angestellten - Sabine Tappertzhofen und Birgit Weis - legten letzte Hand an, bis die ersten Gäste eintrafen.

 

Begrüßt wurden diese zunächst von einem haarigen Wasserbewohner: Der Biber hat am Moosbach deutlich seine Spuren hinterlassen und zwei kleine Erlen direkt neben dem Weg gefällt.

Also platzierten wir dort einen ausgestopften Biber -

"Da schau her - die erste Überraschung war geglückt!".

ausgestopfter Biber, Foto: Heiner Dittmann
ausgestopfter Biber, © Heiner Dittmann

Über 100 Gäste

Viele der über 100 Besucher waren uns bekannt, wir konnten uns aber doch über einige "neue" Gesichter und auch besonders über die anwesenden kleinen Gäste freuen. Bei warmem Getränken und Gebäck konnten sich die Besucher an den verschiedenen Schautafeln detailliert über Moorschutz, Gärtnern ohne Torf und Torfstechen informieren.

Interview und Grußworte

Radio Oberland führte Interviews durch und schon ging es mit dem Tagesprogramm in dem mit Herbstschmuck dekorierten Festzelt los.

Landrat Niedermaier und Bürgermeister Sappl hielten Grußworte und betonten die aktuelle Bedeutung von Moorrenaturierung in Hinblick auf den Klimaschutz.

Bussard und Turmfalke

Herr Aigner von der Greifvogelauffangstation bei Otterfing sorgte für eine tolle Überraschung:

Zwei Greifvögel, ein Turmfalke und ein Mäusebussard, die in der Umgebung verletzt aufgefunden worden waren, wurden nach intensiver und wochenlanger Pflege von Herrn Aigner anlässlich des Moorfestes an Ort und Stelle schließlich wieder in die Freiheit entlassen.

Vorträge

Anschließend trug Herr Ringler vom Planungsbüro für angewandten Naturschutz - der Moorspezialist in Bayern - über die Klimarelevanz von Mooren und das große Potential im Landkreis vor.

Herr Kaschek von der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Bad Tölz - Wolfratshausen referierte über die Anfänge des Moorschutzes im Landkreis im Jahr 1992 bis hin zum letzten Großprojekt im Kirchseefilz.

Birgit Weiß übernahm die Kurzvorstellung des Renaturierungsprojektes Eglinger Filz.

Führung durchs Filz

Vier Gruppen wurden unter der Obhut von Herrn Ringler, Herrn Kaschek, Walter Wintersberger/Sabine Tappertzhofen und Birgit Weis durchs Moor geführt werden.

So viele Leute auf einmal mitten im Eglinger Filz waren ein absolutes Novum!

An einer Stelle trafen sich alle vier Gruppen - dem "Stachus", wie wir ihn nun nennen.

Moorleiche und Torfstechen

Von weitem hörten wir ein spaßiges Aufschreien. Was war da passiert?

Die Kindergruppe unter Leitung von Kathrin Lichtenauer hatte eine Entdeckung gemacht, die sie gerade den Erwachsenen vorführte:

Eine Moorleiche steckte im Entwässerungsgraben - schwarz und bleich zugleich! Das war natürlich ein Scherz. Bei 14 Grad musste Kevin mit seinem Neoprenanzug rund 15 Minuten im Moorwasser ausharren. Gut, dass er sich keine Erkältung geholt hatte.

Dann ging es zurück zum Festplatz. Endlich gab es Essen - Gulasch- und Gemüsesuppe, die wir bis auf den letzten Tropfen auslöffelten. Unterhalten wurden wir von Heri Zintl mit Vogelliedern, davor schon mit Moorgstanzl. Danach gab es Kaffee und Kuchen und dann noch einen letzten Programmpunkt:

Herr Walch aus Deining führte uns bäuerliches Handtorfstechen vor, wie es früher praktiziert wurde. Ein weitaus schonenderes Verfahren als der großflächige maschinelle Torfabbau, der im Eglinger Filz bis 1977 durchgeführt wurde. Gleich geschimpft hat er am Anfang, weil die Abraumfläche so "gschlampert" von uns vorbereitet wurde. Er riss uns mit seinen Ausführungen alle mit, auch wenn das Stechen aufgrund des nassen Untergrunds nicht ganz so perfekt lief wie gehofft.

Danksagung

Die musikalische Umrahmung übernahm unser Kassier Hans Buxbaum zusammen mit Hannes Janßen.

Alles in Allem war es ein sehr gelungener Tag. Für die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Aktiven war es sehr beflügelnd und der Zusammenhalt ist unter uns sicher wieder gestärkt worden. Wir haben tolle Rückmeldungen erhalten, dass alles so gut gelaufen ist und dass wir durch die begleitende Presse- und Radioarbeit einen wichtigen Beitrag für den Moorschutz geleistet haben.

Abschließend möchte ich mich bei allen Helfern bedanken, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben, insbesondere bei Heidi Köhler, von der die Bewirtung und Dekoration hauptverantwortlich ausgeführt wurde. Ein herzliches Dankeschön - alphabetisch - an: Andrea und Markku Arends, Petra Arnold, Ingrid Bode, Hans Buxbaum, Heiner und Christl Dittmann, Georg Erl, Gabi Grimmeiß, Alex Hellwig, Susi Jennerwein, Günther Kellerer, Rudi Kirmeier, Günther König, Wolfgang Konold, Kathrin Lichtenauer, Susanne Moog, Joachim Ott, Herbert Pohlmann, Franz Rubner, Achim Rücker, Werner Schmidt, Sophie Sedlmeyer, Daniela und Stefan zum Sande, Sabine Tappertzhofen, Uli Virkus, Toni Vogel, Walter Wintersberger, Heri Zintl, bei Alfred Aigner und Kevin Weis für ihre Vorführungen, bei den Referenten Alfred Ringler und Joachim Kaschek sowie für die Grußworte von Landrat und Bürgermeister.

Das große Aufräumen

Putzaktion auf der Betonplatte, Foto: Markku Arends
Putzaktion auf der Betonplatte, © Markku Arends